Röntgen auf Hüftgelenksdysplasie
Was ist eine Hüftgelenksdysplasie?
Die sogenannte Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie des Hundes (HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Sämtliche Hunderassen sind betroffen, kommt jedoch bei großwüchsigen Rassen häufiger vor. Beim Deutschen Schäferhund wurde diese Krankheit erstmals diagnostiziert, wird jedoch fälschlicherweise mit dieser Rasse in Verbindung gebracht, obwohl es Hunderassen gibt, die stärker von der HD betroffen sind. Die Prävalenz (also Häufigkeit des Vorkommens) kann bis über 50 Prozent betragen, abhängig der Rasse.
Die Hüftgelenksdysplasie ist teilweise genetisch bedingt (die Heritabilität liegt zwischen 20 % und 40 %), daher fordern viele Zuchtverbände nur HD-freie Hunde zur Zuchtzulassung. Es handelt sich um ein multifaktorielles Geschehen (daher schwer bei der Entwicklung eines Gentests), z.B. auch falsche Ernährung und Haltung sind Faktoren, die die Ausprägung und das Fortschreiten der Krankheit begünstigen können.
Da es sich um einen krankhaften Umbauprozess der Hüfte handelt, zeigt sich klinisch die Krankheit in zunehmender Bewegungseinschränkung und Schmerzhaftigkeit (u. a. Hüftgelenksarthrose).
Im fortgeschrittenen Stadium kann nur die Entfernung des Hüftgelenks mit oder ohne Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks eine deutliche Verbesserung herbeiführen. Ist dies nicht möglich, lässt sich durch eine dauerhafte Schmerztherapie häufig lange eine ausreichende Lebensqualität aufrechterhalten.
Wie stark sind die schwarzen Schnauzer betroffen?
Der schwarze Schnauzer muss den Vergleich nicht scheuen, denn die Zahlen zeigen, dass die geröntgten und ausgewerteten Hunde kaum eine Erkrankung zeigen.
Wie wird die HD festgestellt?
Die Hüftgelenksdysplasie kann ab dem Alter von 12 Monaten durch ein Röntgen festgestellt werden. Dabei wird der Hund in eine leichte und kurze Narkose gelegt und die Tierärztin / der Tierarzt lagert den Schnauzer korrekt und macht entsprechende Aufnahmen.
Wichtig ist, dass die Praxis den PSK-Befundbogen vom Besitzer (über den PSK oder Züchter zu beziehen) bekommt und auf der Original-Ahnentafel quittiert, dass er den Hund geröntgt hat. Die Aufnahmen werden anonymisiert zur Gutachterin des PSK geschickt, während der Befundbogen direkt an den PSK geschickt wird. Nach Auswertung der Gutachterin, fügt der Verein Bogen und Auswertung zusammen und man erhält postalisch das Ergebnis.
Zwar gibt der Tierarzt oder die Tierärztin eine Info zur Bewertung der Hüfte, allerdings niemals so detailliert, da ein Gutachten erstellt wird. Aber im ersten Schritt kann man so schon erfahren ob es "gut" oder "nicht gut" um die Hüfte bestellt ist. Die Auswertung durch die Gutachterin ist auch für die Zucht enorm wichtig, denn nur Zahlen von möglichst vielen Schnauzer die ausgewertet sind, zeigen einen Stand der Rasse bezüglich der Hüftgelenksdysplasie.
Wie wird eine HD eingeteilt / beurteilt?
A1 / A2 = kein Hinweis auf HD, (HD-frei, Grad 0)
B1 / B2 = Übergangsform (Grenzfall, Verdacht)
C1 / C2 = leichtgradige HD (leichte, geringgradige HD)
D1 / D2 = mittelgradige HD (mittlere HD)
E = hochgradige HD (schwere HD)
Warum sollte ich den Schnauzer auf HD röntgen lassen?
Viele Besitzer röntgen nicht aus Angst vor der Narkose, sie nicht züchten möchten oder auch weil der Hund keine Symptome zeigt.... daher möchten wir die Gründe aufführen, weshalb uns das Röntgen der Hüfte (zwischen 12. Monat und 18. Monat) so wichtig ist.
- die Narkose ist sicherlich immer ein Risiko, aber sie ist eher leicht und der Hund unter Beobachtung, aber bisher sind uns persönlich keine Fälle bekannt, in denen es zu Komplikationen kam
- das Aufwiegen der Narkose und der eventuellen zukünftigen Einschränkungen im Leben durch eine nicht erkannte HD, spricht eindeutig für das Röntgen
- ein junger Hund zeigt keine Symptome, diese treten erst im fortgeschrittenen Alter auf
- ein Besitzer bekommt unmittelbar den Status der Hüfte, weiß also genau wie er seinen Schnauzer belasten und fordern kann
- man beansprucht den Hund nicht falsch, also freie Bewegung bei HD-Freiheit oder bei HD entsprechend weniger
- sollte eine HD festgestellt werden, kann frühzeitig behandelt werden, hier wiegt die Vorsorge statt Nachsorge auf
- die Behandlung einer möglichen HD kann medizinisch wie auch ernährungs- und bewegungstechnisch unterstützt werden
- durch das Röntgen hilft jede Welpenfamilie zusätzlich der Rasse an sich, denn durch viele Auswertungen ist tatsächlich ein Stand der Rasse abzusehen und kann zukünftig Generationen helfen, dass die HD keine Überhand nehmen kann
- das Röntgen ganzer Würfe zeigt wie die Linien belastet oder eben frei sein können
- außerdem ist diese Untersuchung vorsorglich, falls man sich später doch entscheiden sollte züchten zu wollen (als Züchter oder als Deckrüdenbesitzer)
- überlegenswert ist auch, wenn der Hund gerade eh in Narkose liegt, dass auch auf eine evtl. Ellbogengelenksdysplasie untersucht werden kann, bzw. entsprechende Aufnahme angefertigt werden
Das Röntgen unserer Welpen (und auch anderer Züchter) liegt uns sehr am Herzen. Bei Fragen oder Unterstützung stehen wir immer zur Verfügung!
gesundheitliche Ergebnisse zu den Harlingern findet man HIER